Er gibt sein Leben

Adler - Jesus- Drehbild
Ein Adler, der für seine Kinder sorgt. Dreh das Bild um und Du siehst, wer sich um Dich kümmert.

Als Werner heute nach Hause kam, hatte er etwas zu berichten:

 

Ein Patient aus der Region Südperu kommt in die Augenambulanz. Er hat eine Anreise von fast 12 Stunden hinter sich.

Er wird von der Pforte im Rollstuhl zur Augenambulanz gefahren, weil er sich nicht mehr gut auf den Beinen halten kann. Anders als sonst üblich kommt er allein. Er hat keine Angehörigen und auch sonst niemand, der ihn begleitet hat. Die Schwestern untersuchen ihn und prüfen die Sehschärfe.

 

Er ist erblindet.

 

Mehr als 7 Monate zuvor war er das erste Mal in der Augenklinik vorstellig gewesen. Am Grünen Star erkrankt, konnte er auf dem rechten Auge noch Handbewegungen in 1 Meter Entfernung erkennen. Das andere Auge war aufgrund eines grünen Stares vollständig erblindet. Eine Augentropftherapie wurde angesetzt, die geeignet war, eine weitere Verschlechterung zu verhindern. In seinem Umfeld seien zahlreiche Personen, die ihn mit der Verabreichung der Tropfen behilflich sein würden und so die Behandlung sicherstellen würden. Doch es kommt anders.

 

Kurz nach der Rückkehr beendete der Patient die Behandlung. Ein schwächeres Präparat findet sich noch in seiner Medikamententüte, doch auch dieses tropft er nicht. Kurz nach seiner ersten Vorstellung in der Augenklinik erblindet er, stellt sich jedoch erst 7 Monate später wieder bei uns vor. Anfangs ist er noch gut gelaunt, voller Vertrauen und fragt nach der Lösung seines Problems. Als Werner ihm eröffnet, daß seine Erblindung unumkehrbar ist, schlägt seine Laune um. Die Lebensfreude wandelt sich in schiere Verzweiflung. Seine Hoffnung ist erloschen. Seine Stimme wird ganz leise und weinerlich, ist kaum noch hörbar.

 

Er möchte sich vergiften, sein Leben hätte so keinen Sinn mehr, und er sei ganz allein. In dieser depressiven Verfassung kann Werner den Patienten nicht wegschicken. Werner gibt Zeugnis von einer anderen Hoffnung, einer bleibenden, ewigen. Eine Hoffnung auf ein Leben in Gottes herrlicher Gegenwart, mit einem neuen Körper, ohne Fehler, ohne Krankheiten, ohne jegliches Leid, ohne Tränen. Der Weg dahin geht nur über eine persönliches Beziehung mit Jesus. Der Patient hört dies und wird stiller, nachdenklich.  Gibt es so etwas wie eine Hoffnung?

 

Der Eindruck von Werner: Um hier einen Durchbruch zu erreichen, ist ein Gespräch mit einem Krankenhausseelsorger Pastor Dossantos angebracht. Der Kontakt mit dem Krankenhausseelsorger ist schnell hergestellt. Dieser knüpft direkt an das Thema Jesus an. Der Patient entscheidet sich für ein Leben mit Jesus und dafür, auf diese Hoffnung hin zu leben. Seelsorger und Patient bemerkten beide, wie die Stimmung sich daraufhin bei unserem Patienten sprichwörtlich aufhellt.

Der Patient, zuvor noch zu Tode betrübt, merkt eine Innere Freude und einen tiefen Frieden.

 

Die Bibel spricht von der Erleuchtung der Augen seines Herzens. Pastor Dossantos stellt zudem einen Kontakt mit einer örtlichen Gruppe von Christen her. Am Telefon kündigt er hilfsbereiten Christen die Rückkehr des hilfebedürftigen Patienten an seinen Heimatort an und vereinbart mit ihnen einen Krankendienst. Sie werden sich seiner annehmen. Damit erfüllen sie eine uralte Aufgabe der Gemeinde: Die Sorge um die Bedürftigen und Armen. Die liegt schon seit den Zeiten der Apostelgeschichte in Händen der Gemeinden. Also fast 2 Jahrtausende bevor dieser Dienst langsam von den klösterlichen Gemeinschaften auf das weltliche Gemeinwesen überging.

 

Die nahtlose Zusammenarbeit im Missionshospital Diospi Suyana hat unsern Patienten gerettet vor einem Leben bzw. Sterben in Angst, Depression und Verzweiflung. Wir sind immer wieder dankbar für solche Ereignisse und freuen uns, Teil dieses umfassenden Dienstes sein zu dürfen. Soli Deo Gloria.