Schon im März besucht uns der Pater und Mitarbeiter der Augenabteilung eines katholischen Krankenhauses aus Abancay mit seiner Mutter die Augenabteilung von Diospi Suyana. Die Mutter benötigt eine Laserbehandlung. Die Ärztin im Krankenhaus wollte sie auf eine 3-stündige Fahrt in die Hauptstadt der Nachbarprovinz, nach Cusco senden. Doch Durchfahrten zwischen den Provinzgrenzen Apurimac und Cusco sind durch den Lockdown erschwert. Der Rückweg von Cusco wird nicht gestattet, weil in Cusco eine hohe Anzahl an Covid19 Testpositiven aufgetreten ist. Die Nachbarprovinz Apurimac hat daher eine Sperre für die Einreisende aus Cusco verhängt. So versucht die Patientin mit ihrem Sohn ihr Glück bei Diospi Suyana in Curahuasi. Das Krankenhaus liegt nur auf halber Strecke, doch bislang hatten die Kollegen in Abancay die Behandlungsmöglichkeiten nicht wahrgenommen.
In nur kurzer Zeit tauscht sich Werner mit dem Pater intensiv aus. Innerhalb der katholischen Kirche gibt es eine lange Tradition der Überlieferung von außerbiblischen Prophetien. Mit hoher Präzision haben die mit dieser Gnadengabe befähigten aktuelle Ereignisse der Zeitgeschichte vorhergesagt. So sind auch dem Pater die interessanten Weissagungen der Augustinerin Katharina Emmerick gut vertraut, und er sieht ihre Vorhersagen in naher Erfüllung. Katharina Emmerick sieht zwei Päpste zur gleichen Zeit voraus, von denen einer Götzenanbetung erlaubt. Zudem sieht sie für diese Zeit eine falsche und eine wahrhaftige Kirche und die Zerstörung von Teilen der Kirche voraus.
Nach unserem Austausch und der gelungenen Behandlung verlassen der Pater und seine Mutter die Augenklinik sehr zufrieden. Durch seinen positiven Bericht ermuntert kommen wenige Tage später die Oberin der Dominikanerinnen aus Abancay mit einer erkrankten Mitschwester. Sie hätten von der relativ naheliegenden und guten Behandlungsmöglichkeit erfahren und wollten diese direkt nutzen.
Neben der notwendigen Behandlung tauscht sich Werner auch mit den Ordensschwestern über die aktuellen Ereignisse aus. Dabei lernt Werner etwas über die Geschichte der Auswanderung deutscher Dominikanerinnen aus Speyer zu Beginn des dritten Reiches, als es zeitgleich zu zahlreichen Schließungen von Klöstern in Deutschland kam, und über ihren apostolischen Auftrag für Peru.
Gott hat den deutschen Ordensschwestern in der Zeit der Verfolgung den Auftrag der Auswanderung nach Peru gegeben und sie mit einem Dienst für die Stadt Abancay beauftragt. Sie sind mit der christlichen Schule für viele Kinder dort zu einem großen Segen geworden. Bei einer Führung der Ordensschwestern durch das Krankenhaus Diospi Suyana treffen die Schwestern in der Kapelle des Hospitales auf Pastor Marco, der im Krankenhaus arbeitet. Er stammt aus Abancay und erinnert sich dankbar, was er als Kind bei den Dominikanerinnen lernen durfte.
Die damalige Bedrohung der Klöster der Dominikanerinnen durch die Nationalsozialisten in Deutschland erinnert uns auch heute wieder an die Bedrohung der Kirche und des Staates durch freimaurerisches und sozialistisches Gedankengut. Die Bedrohung kommt heutzutage nicht mehr im Gewand des nationalen oder internationalen Sozialismus daher, sondern verschleiert im Gewand eines humanen Sozialismus. Der humane Sozialismus beispielsweise in Europa duldet scheinbar alle Religionen und Weltanschauungen. Eine Ausnahme bei der Duldung bildet ein bekennendes und konservatives Christentum, da es der täuschenden Ideologie des Sozialismus ganz grundsätzlich mit der Verkündigung biblischer Wahrheit im Wege steht. Christliche Moral- und Wertvorstellungen werden in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten pünktlich zu Ostern lächerlich gemacht. Man versucht den Glauben an den Gott der Bibel als widerlegt und rückständig darzustellen. Sozialistische Bestrebungen versuchen das Bekenntnis zur traditionellen christlichen Sexualethik als Norm der lebenslangen Vereinigung einer Ehe von Mann und Frau als Hassrede zu diffamieren und unter Strafe zu stellen (siehe auch: Estrella -Report https://www.jesus.de/eu-parlament-lehnt-estrela-bericht-ab/ ). Akzeptanz nichtchristlicher Weltanschauungen wird unter Androhung von Strafe eingefordert, aber Toleranz christlicher Lehre und Verkündigung soll nicht gewährt werden. Die Kirche sieht einen Heilsweg, der über die Verkündigung zu Sündenerkenntnis und Umkehr führen soll. Diese Verkündigung ist Teil des Missionsauftrages der Kirche, der eigentlich grundgesetzlich geschützt ist durch das Recht auf freie Ausübung der Religion.
Parallel zu diesem politischen Widerstand außerhalb der Kirche wird innerkirchlich auf dem Weg zu einer Welteinheitsreligion im freimaurerischen Sinne Jesus Christus immer mehr ausgeklammert und als Erretter überflüssig gemacht. Es wird für die Verehrung von anderen Götzen, z.B. dem Humanismus, der Erkenntnis oder bildhaften Götzen wie der Pachamama Raum geschaffen. Anhänger anderer Religionen, die Jesus als Sohn Gottes leugnen, werden als Kinder Gottes bezeichnet. Dies alles steht im klaren Widerspruch zur christlich-apostolischen Lehre und deren biblischen Grundlagen (Johannes 1, 12-13; 1. Johannes 2,23-24.).
Dies geschieht nicht zufällig, aber auch nicht ganz ohne Widerstand weniger treuer Geistlicher. Verfolgung ist die Situation der Kirche, die Jesus Christus als einzigen Retter mutig bekennt und Unrecht beim Namen nennt. Im 3. Reich bekannt für das Bekenntnis waren zum Beispiel der katholische Clemens August Kardinal Graf von Galen oder die sog. bekennende Kirche. Heutzutage wird die Kirche in vom Sozialismus dominierten Staaten verfolgt und unterdrückt. In China verschwinden unter anderem Bischöfe der katholischen Untergrundkirche, ohne dass dies zu diplomatischen Konsequenzen führt. In Perus Nachbarland Bolivien werden z.B. bereits die nächsten geplanten Stufen einer sozialistischen Christenverfolgung medial und ganz offen durch die Regierung angekündigt.
Viele dieser Ereignisse wurden im 19. Jahrhundert von Katherina Emmerick geweissagt, nicht um Angst zu machen, sondern als ein Hinweis darauf, dass ein souveräner Schöpfer-Gott auch in dieser Situation Herr über die Situation ist und mit der Kirche durch diese Zeit geht. Die Weissagungen gelten auch als eine Aufforderung zur Fürbitte.
So hat auch die Antwort der Nonnen auf unsere Frage, welches Gebetsanliegen die Ordensschwestern aus Abancay haben, einen Bezug zu diesen Ereignissen: Sie bitten um Gebet wegen der allgegenwärtigen Korruption der Politiker und Leiter in Peru. Es ist ein wichtiges Gebetsanliegen, für eine gottgewollte Regierung zu beten, auf das uns Paulus in den Briefen an Timotheus hinweist (1. Tim 2,2).
Auch Deutschland als Nation und die Kirchen Deutschlands werden von der aufkommenden (finanziellen, politischen und religiösen) Krise erschüttert. Die Situation erscheint für viele Menschen zunehmend aussichtslos. Unsere Hoffnung als Christen in dieser Situation gründet nicht nur im Trost der Hoffnung auf die Ewigkeit, sondern auch im Glauben an die Souveränität und Allmacht Gottes in dieser Welt. Durch ein beharrliches Bitten an den souveränen Schöpfergott und Lenker der Weltgeschichte könnten sich die Dinge im persönlichen und für die Nationen zum Besseren wenden.
Es stellt sich für die Christen unter den Lesern unseres Blogs die Frage: Wenn nicht jetzt, wann sonst wäre es an der Zeit, dem Aufruf zu folgen, für Peru und die eigene Heimat ins Gebet zu gehen, so wie es einst Paulus an Timotheus schrieb?